LSFV: Ja zu mehr Schutz für die Ostsee – Nein zum Nationalpark Ostsee! – Hintergründe und Argumente

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Der Nationalpark Ostsee ist ein Vorhaben, das derzeit im Konsultationsprozess in Schleswig-Holstein diskutiert wird. Die Initiative wurde im Koalitionsvertrag auf Bestreben der Partei Bündnis 90/Die Grünen festgehalten. Ziel ist es, festzustellen, ob ein Nationalpark an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste auf Flächen des Landes eingerichtet werden soll und kann. Das Projekt wird vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein unter Minister Tobias Goldschmidt vorangetrieben.

Die geplante Gebietskulisse des Nationalparks umfasst große Bereiche der Küstenlinie und küstennahe Gewässer.

In einem Nationalpark müssen mehr als 50 % der Fläche als Kernzone dienen, in der eine quasi Nullnutzung erfolgen soll, um einen ungestörten Ablauf von Naturvorgängen gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sicherzustellen.

LSFV: "Mehr Schutz für die Ostsee – Ja! Nationalpark Ostsee – Nein!"

Der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein (LSFV) steht hinter der Position Position “Mehr Schutz für die Ostsee – Ja! Nationalpark Ostsee – Nein!”
Der LSFV stellt fest, dass ein Nationalpark keine Lösung für die Probleme der Ostsee ist. Die eigentlichen Probleme wie Nährstofffrachten, mangelnder Wasseraustausch mit dem Nordatlantik, Schadstoffe/Altlasten und Klimawandel würden durch den Nationalpark nicht angegangen.
Zudem befürchtet der LSFV, dass mit der Ausweisung eines Nationalparks weitere Einschränkungen folgen würden, da Bundes- und EU-Gesetze zum Tragen kommen. Der Verlust von Nutzungsoptionen und die mögliche Zunahme der Nullnutzungsflächen sind weitere Bedenken des LSFV.

Andere Lösungen sinnvoller

Der Verband sieht auch andere Möglichkeiten, positive Schutzeffekte zu erzielen, ohne einen Nationalpark einzurichten, beispielsweise durch Anpassungen des Schutzes in den bestehenden Naturschutzgebieten.
Der LSFV weist auch darauf hin, dass ein Nationalpark nicht zu einer Erholung der Fischbestände führen würde. Die wirtschaftlichen Chancen und der Tourismus, die mit dem Angeln in der Region verbunden sind, würden durch die Einschränkungen eines Nationalparks erheblich beeinträchtigt. Der Verband plädiert stattdessen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände, um gleichzeitig den Schutz der Meeresumwelt zu gewährleisten.

Die Anglerinnen und Angler in Schleswig Holstein wünschen sich eine offene Diskussion und eine angemessene fachliche Abwägung der Argumente gegen einen NP Ostsee.
Dabei sind sie grundsätzlich kompromissbereit und stark interessiert an einem bestmöglichen Schutz der Ostsee.