Pilotprojekt geht weiter: 486.000 Aale in Brandenburger Gewässer ausgesetzt

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Es war 07:00 Uhr in der Früh am Dienstag, den 30.08.2022, als über 486.000 Jungaale, sprich insgesamt 2.700 kg im Wert von 130 T€ bestimmt zum Aussetzen in die Havel und Seen um Werder und Brandenburg und in die Emstergewässer um Lehnin eintrafen.

Pilotprojekt zur Förderung des Europäischen Aalbestandes setzt sich fort

Als erster erhielt Fischerhof Kühn am Plessower See in Werder 473 kg also ungefähr 66.000 ca. 7 g schwere Jungaale diser wertvollen Fracht. An insgesamt 3 weiteren Umschlagstellen wurden die auf einem LKW in Becken befindlichen Besatzaale in die Wasserkammern der Fischerboote umgeladen. Die Fischer fuhren danach an geeignete geschützte Uferbereiche und setzen die Aale dort mit kleinen Keschern portionsweise aus.

Alle Besatzgewässer haben einen freien Zugang zum Einzugsgebiet der Elbe, was eine Abwanderung nach Erreichen der Laichreife als sogenannter Blankaal gewährleistet.

Zusammen mit weiteren analogen Besatzaktionen von März bis September wurden dann landesweit mehr als 10 Mio Jungaale als Glasaale oder vorgestreckte Aale ausgesetzt.

Bilder von der Besatzaktion:

Seit 16 Jahren im Einsatz für den Aal

Die Fischereischutzgenossenschaft koordiniert dieses Pilotprojekt zur Wiederauffüllung des europäischen Aallaicherbestandes seit nunmehr 16 Jahren. Es ist europaweit das umfangreichste Aalbesatzprojekt und leistet den wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Besatzziele des Aalmanagementplanes für das gesamte Elbeeinzugsgebiet.
In dieser Zeit wurden 90 Mio. Jungaale im Wert von 15 Mio. € ausgesetzt. 80 % der Besatzkosten werden aus EU- und Landesmitteln gefördert. 20 % der Kosten haben Fischer und Angler selbst getragen. An dem Projekt beteiligen sich über 80 Fischereibetriebe und der Landesanglerverband Brandenburg e.V. und die IFEA.

Auch der ESF (eel stewardship fund) der Initiative zur Förderung des Europäischen Aals e.V. (IFEA) hat für den diesjährigen Besatz wieder Eigenmittel in Höhe von 40.000 € bereitgestellt. Diese ermöglichen eine zusätzliche Besatzstückzahl von ca. 2 Mio Glasaalen.

Bemühungen erfolgreich

Zielstellung ist, dass mindestens 40 % der ausgesetzten Aale nach ihrem 8- bis 15-jährigen Leben im Binnenwasser die Rückwanderung in die Laichgebiete antreten und erfolgreich zur Reproduktion des europäischen Aalbestandes beitragen.
Besatz gilt als effektivste Maßnahme zur Wiederauffüllung des europäischen Aalbestandes.
Der sich seit 2011 vollziehende Anstieg der Glasaalfänge an den europäischen Küsten spricht für eine Erholung des Aalbestandes und den Erfolg europaweit durchgeführter Besatzmaßnahmen.

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