Diese Woche trafen sich die Fischereiminister der europäischen Mitgliedsstaaten in Brüssel zur Beratung über die Zukunft des Europäischen Aalbestands und derer, die von ihm abhängig sind.
Probleme komplex - Fangverbot nicht sinnvoll
Der ICES hatte in seiner jährlichen Fangempfehlung noch ein Fangverbot für den Aal vorgeschlagen. Dies lehnten alle EU-Beiräte ab.
Ein Fangverbot greift nämlich zu kurz und ist nicht weitsichtig. Die Kommission machte daher deutlich, dass fischereiliche, ökologische and sozioökonomische Aspekte bei der Maßnahmenidentifikation zur Stärkung des Aalbestands berücksichtigt werden müssen.
Für die komplexen Probleme wie durch Wasserbarrieren, Schmuggelei und Predatoren bedarf es einem ganzheitlichen Ansatz.
Umdenken ist wichtig
Die Mitgliedsstaaten, die sich früher mehrheitlich auf die Verringerung der fischereilichen Sterblichkeit konzentriert haben und dabei nicht-fischereiliche Sterblichkeiten als Ursache für den Bestandsrückgang sträflich vernachlässigt haben, haben umgedacht:
Die Maßnahmen brauchen ganzheitliches Denken und ein gemeinsames Handeln von Aalwirtschaft, Anglern und Politik an den richtigen Stellschrauben.
Auch Deutschland teilt die Einschätzung
Auch Deutschland hat die Ganzheitlichkeit, die zur Stärkung des Aalbestands wichtig ist, erkannt. Die deutsche Vertreterin sagte:
„Hierbei ist ein ganzheitlicher und intergrierender Ansatz von besonderer Bedeutung, der alle Habitate und Lebensphasen sowie alle Sterblichkeitsfaktoren berücksichtigt. Daher begrüßen wir das Hintergrundpapier. Eine Beschränkung oder ein Verbot der Aalfischerei nützt dem Bestand nur bedingt, wenn an anderen Stellen der Aal erheblichem Mortalitätsdruck ausgesetzt ist, wie etwa der Wasserkraft. Aus deutscher Sicht ist die EU-Aalverordnung geeignet und soll bitte fortentwickelt werden, unter besonderer Beachtung eines gesamtheitlichen und integrierten Ansatzes. Die sozioökonomische Bedeutung der Aalfischerei ist zwischen den Mitgliedsstaaten unterschiedlich und in Deutschland in einigen Regionen sehr groß. […]“
Die Gefahren für den Aal sind komplex. Umso wichtiger ist es all jene, die mit dem Aal zu tun haben und für die er besonders wichtig ist, ins Boot zu holen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Presse-Bericht des DAFV: